Foto: Grüne Wunstorf

Mitglieder des AK Umwelt Grüne Wunstorf, stellv. Regionspräsidentin Ute Lamla, Grüner Verkehrspolitischer Sprecher Christian Fleer und Klaus Geschwinder, Region Hannover Foto: Grüne Wunstorf

Wunstorfs Grüne fordern Radschnellweg entlang des Mittellandkanals

Die mit dem Rad befahrbare Strecke zwischen Wunstorf und Hannover ist ca. 25 km lang und könnte, wenn sie denn „barrierefrei“ mit hoher Radgeschwindigkeit zu befahren wäre, so manchen Pendler auf den Radweg bringen. Geht man von einer max. Geschwindigkeit von 25 km/h aus, dann ist die Strecke in einer guten Stunde zu schaffen. Über das Vorhaben wurde bereits mehrfach berichtet.

Am 25.04.23 hatte der Arbeitskreis Umwelt der Wunstorfer Grünen Gäste aus der Region. Ute Lamla, stellvertretende Regionspräsidentin; Klaus Geschwinder, Teamleiter Verkehrsentwicklung und Verkehrsmanagement am Fachbereich Verkehr der Region Hannover und Christian Fleer, Mitglied im Verkehrsausschuss und Verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Regionsfraktion sind auf Bitte des Arbeitskreises nach Wunstorf gekommen um denselben über den aktuellen Planungsstand der Radwegeverbindung zwischen Hannover und Wunstorf entlang des Mittellandkanals zu informieren.

Das Treffen fand im immerGrün statt und hatte einiges an Informationen zu bieten.

Die Fragen waren: Wie ist der Routenverlauf, welcher Ausbauquerschnitt ist geplant, welche Anschlüsse an das Wunstorfer Radwegenetz kämen in Frage und wie ist der Planungsstand der Region?

Die Antworten:

  • Streckenführung: Die Strecke startet/endet in Hannover an der Justus-Garten Brücke in Linden, führt dann Südlich der Leine, später am Leine-Abstiegskanal entlang bis zur Leine-Abstiegsschleuse und wechselt dort auf die Nord-Seite des Stichkanals Hannover-Linden. Dort verbleibt sie bis zur Klöcknerstr. in Ahlem, wo die Strecke wieder auf die Süd-Seite des Stichkanals wechselt. Dort verbleibt sie bis zum Weißen Damm in Kolenfeld. Über die dortige Brücke wechselt die Route auf die Nord-Seite des Mittellandkanals und führt weiter bis zur Regionsgrenze.
  • Ausbauquerschnitt: Die Strecke wird asphaltiert und überwiegend 3m breit ausgebaut. An manchen Stellen stehen nur 2,5 m zur Verfügung. Damit steht ca. 1 m weniger zur Verfügung als für einen 2-Richtungsverkehr auf einem „Radschnellweg“ notwendig wären. Mehr ist aber auf dem Damm des Kanals nicht möglich.
  • Beleuchtung: Es wird eine „Smarte Beleuchtung“ angestrebt, also Laternen, die mit Bewegungsmeldern ausgestattet sind und somit „insektenfreundlich“ ausgeführt werden. Es ist noch nicht entschieden, ob dafür eine Leitung verlegt wird, oder ob die Laternen mit Solarstrom betrieben werden.
  • Finanzierung: Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes  (WSV) übernimmt 90 % der Kosten, wenn die Strecke asphaltiert wird. Den Rest übernimmt die Region. Damit steht die Finanzierung bereits. Für die Durchführung wird eine Projektsteuerungsgesellschaft gegründet.
  • Planungsstand: Nahezu abgeschlossen.
  • Zeithorizont: Die Region steht in den Startlöchern und würde am liebsten sofort mit dem Bau beginnen. Es hängt derzeit an der WSV. Da fehlen noch ein paar Vereinbarungen, z. B. darüber, dass die Region die Unterhaltspflicht übernimmt. Der Baubeginn ist für 2024 geplant. Die Bauzeit wird ca. 1 Jahr betragen.

Die Einschätzung des Arbeitskreises: Die Stadt Wunstorf muss die Anbindung des „Radschnellweges“ an das örtliche Radnetz übernehmen. Die Streckenführung im Bereich der Stadt Wunstorf wird vom Arbeitskreis wegen der Führung auf der Südseite des Kanals als eher ungünstig eingestuft, da die Anbindung an das Wunstorfer Radwegenetz dann erst an der Kolenfelder Str. möglich ist, was einen nicht unerheblichen Umweg impliziert. Günstiger aus Wunstorfer Sicht wäre es, wenn der Radweg spätestens in Dedensen/Gümmer auf der Luther Str. auf die Nordseite des Mittellandkanals wechselt. Dann wäre eine kürzere Anbindung an das Industriegebiet Süd durch die Feldmark möglich. Noch besser wäre es (weil noch kürzer), wenn der Radweg direkt hinter der Autobahnbrücke durch den Wald an die Bahnstrecke herangeführt würde und dann entlang der Bahngleise bis zur Adolf-Oesterfeldstr. führen würde. Da ist dann aber auch die Stadt Seelze mit im Boot, weil das erste Teilstück auf deren Stadtgebiet liegt. Diese Möglichkeit wird deshalb vom Arbeitskreis derzeit als die unwahrscheinlichste eingestuft.

Für den Fall, dass eine Verlegung auf die Nordseite nicht mehr möglich ist, wurde der Vorschlag gemacht bis zum Abzweig Wunstorf beide Seiten des Mittellandkanals zu asphaltieren. Auch das wäre eine mögliche Lösung.

Klaus Geschwinder hat erläutert, dass die Streckenführung auf der Südseite des Kanals durch das Planungsbüro gut begründet wurde. Wegen der beschriebenen Einschätzung des Arbeitskreises dazu hat er empfohlen die Streckenführung beim Planungsbüro nochmal zu hinterfragen. Das zu tun hat sich der Arbeitskreis auch vorgenommen.

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