Kathrin Tietz, Birgit Mares, Jost Kemmerich, Alexandra Schimpf,

Kathrin Tietz, Birgit Mares, Jost Kemmerich, Alexandra Schimpf, Reinhard Hüttermann, Reiner Roth Foto: Grüne Wunstorf

Grüne sprechen mit Bauverein über kostengünstiges Wohnen

Kürzlich hat sich der Arbeitskreis Soziales der Wunstorfer Grünen mit der Geschäftsführung des
Wunstorfer Bauvereins – Kathrin Tietz und Jost Kemmerich – in deren neuen Geschäftsräumen in der
Neustädter Str. 30 getroffen. Das Ziel war ein Meinungs- und Informationsaustausch zur
Wohnungssituation in Wunstorf besonders im Hinblick auf kostengünstiges Wohnen.

Der Bauverein verfügt über 1483 Mietwohnungen, das etwa ¼ der in Wunstorf zur Verfügung
stehenden Mietwohnungen ausmacht. Davon haben rund 23 % eine öffentliche Bindung.
Außer mit dieser beeindruckenden Zahl beeindruckt der Bauverein darüber hinaus mit seiner
ausgeprägt sozialen und umweltgerechten Ausrichtung.
Sozial, weil er nicht auf Gewinnmaximierung ausgerichtet ist, sondern auf das Wohl seiner
Mieterinnen. Das spiegelt sich zum einen in dem durchschnittlichen Mietzins von 6 €/qm Kaltmiete wider, was allerdings nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass je nach Gebäudestatus sich deutlich höhere Betriebskosten ergeben, die insbesondere für Heizung und Strom fällig werden.
Darüber hinaus bietet der Bauverein seinen Mieterinnen zahlreiche Unterstützungsangebote an. U.a. gibt es eine soziale Fachkraft, die für persönliche Hilfen zur Verfügung steht. Gemeinschaftsräume stehen
für Zusammenkünfte und Feiern bereit, ebenso für den Bedarfsfall eine Gästewohnung.
Umweltgerecht, weil die Häuser vorausschauend seit fast 10 Jahren energetisch (wärmetechnisch)
saniert sind. Eine Investition, die dämpfend auf die Betriebskosten (Heizung) wirkt.
Die Bausubstanz kennt keinen Investitionsstau, da erwirtschaftete „Gewinne“ regelmäßig zur Erhaltung der Bausubstanz reinvestiert werden. In den Quartieren existieren Nahwärmenetze, deren
Wärmeversorgung sehr leicht von fossilen Energieträgern auf Wärmepumpen umgestellt werden
können.
Während viele andere über das GEG schimpfend Zeit verschwenden, ist der Bauverein auf
die neue Heizungsära bereits vorbereitet und wartet nur darauf mit der Umstellung beginnen zu
können. Entscheidend für die Entscheidungsfindung hinsichtlich der Änderung der Energieträgers für
die Wärmeversorgung ist die kommunale Wärmeplanung, die möglichst rasch angegangen werden
sollte und nicht bis zum Jahr 2028 warten kann.
Die Schaffung von neuem kostengünstigem Wohnraum scheint unter den gegenwärtigen
Bedingungen nicht machbar zu sein; die Kombination von steigenden Baukosten und Kreditzinsen
würde den Quadratmeterpreis auf aktuell 20,- € treiben. Kostensenkungen ließen sich über die
Verringerung der Wohnungsgrößen, über eine Reduzierung von Standards und eine modulare
Bauweise erreichen; wichtig seien aber in jedem Fall genügende Fördermittel. Einig waren sich die
Teilnehmenden, dass durch die Bereitstellung von städtischen Grundstücken eine deutliche
Kostensenkung bewirkt werden könnte, wobei der Bauverein Pachtgrundstücken eher zurückhaltend
gegenüber steht.
Hinsichtlich der Mobilitätswende wird über die Bereitstellung von Carsharing-Fahrzeugen
nachgedacht. Wenn dann die Stellplatzschlüssel reduziert würden, könnte auch das zu
Kostensenkungen führen. Ein Lastenrad wurde angeschafft, dessen Nutzung kostenlos ist und das
erfreulich häufig genutzt wird.
Der Arbeitskreis Soziales der Grünen ist sich einig, dass der Wunstorfer Bauverein zu den
bedeutenden Anbietern auf dem örtlichen Wohnungsmarkt zählt.
Angesichts des unbestrittenen Bedarfs an günstigen Miet- und Sozialwohnungen muss er dabei unterstützt werden, günstigen Wohnraum zu erstellen – unter Berücksichtigung der Umweltbelange und Nachhaltigkeitsaspekte

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