Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, dass im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln, sogenannten Stolpersteinen, soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus (NS-Zeit) verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die quadratischen Messingtafeln mit abgerundeten Ecken und Kanten sind mit von Hand mittels Hammer und Schlagbuchstaben eingeschlagenen Lettern beschriftet und werden von einem angegossenen Betonwürfel mit einer Kantenlänge von 96 × 96 und einer Höhe von 100 Millimetern getragen. Sie werden meist vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster bzw. den Belag des jeweiligen Gehwegs eingelassen. Am 29. Dezember 2019 verlegte Demnig in Memmingen den 75.000. Stolperstein.
Stolpersteine wurden in Deutschland wie auch in 30 weiteren europäischen Ländern verlegt. Sie gelten als das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Die Marke Stolpersteine ist von Demnig seit 2006 beim Deutschen Patent- und Markenamt und seit 2013 auf europäischer Ebene geschützt.
Dazu Birgit Mares, Stellv. Bürgermeisterin und Mitglied im Sozialausschuss:
Nachdem wir am 08. April 2022 unseren Antrag auf Verlegung von Stolpersteinen in den Rat eingebracht haben, wurde dieser zunächst nur im Ortsrat Wunstorf behandelt und zur weiteren Bearbeitung in den AK Erinnerungskultur verwiesen. Es zeigte sich ein deutliches Desinteresse bei einigen Mitgliedern des Stadt-und Ortsrats, dieses Thema möglichst nicht zu behandeln, da wir ja bereits einen Gedenkstein an der Abtei haben.
Unabhängig davon hat der AK Erinnerungskultur hervorragende Vorarbeit geleistet. Fast alle Eigentümer*innen wurden bisher befragt und um ihr Einverständnis zum Verlegen der Stolpersteine vor ihren Häusern gebeten.
Die 3 weiterführenden Schulen sind mit im Boot und übernehmen evtl. Patenschaften. Etliche Spendenzusagen, auch in namhafter Höhe, sind bereits eingegangen.
Nachdem es 2014 bereits eine Zusage zur Verlegung Stolpersteinen des damaligen Bürgermeisters Herrn Eberhardt gab, dass genau diese Kriterien erfüllt sein müssten, war somit jetzt die Verwaltung aufgefordert, sich mit dem Thema zu beschäftigen und eine Vorlage zu erstellen. Diese wurde nach Zustimmung im Sozial- und Verwaltungsausschuss auch im Rat am 22.3.23 einstimmig beschlossen.
Herr Demnig kann Ende des Jahres mit der Verlegung beginnen.
Neben dem Mahnmal an der Abtei und beim Hölty findet dann auch ein würdiges Gedenken an die jüdischen Mitbürger*innen an den Stätten statt, wo sie gelebt haben. M. E. werden die Stolpersteine Wunstorf zur Zierde gereichen.
https://www.stolpersteine.eu/start
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