
Reinhard Hüttermann sagt mit Blick auf eventuelle Bürgermeisterkandidatinnen oder -kandidaten: „Wir suchen tatsächlich. Es werden Gespräche geführt.“ Der Grund dafür: „Wir sind nicht zufrieden mit dem, was der aktuelle Bürgermeister leistet.“
Bericht siehe HAZ vom 12. Mai 2025 von Christoph Oppermann
https://www.haz.de/lokales/umland/wunstorf
Die politischen Parteien haben mit den Vorbereitungen des Kommunalwahlkampfes 2026 begonnen. Dabei geht es nicht nur darum, Kandidatinnen und Kandidaten für die Ortsräte und den Rat der Stadt zu finden. Es geht auch für jede Partei um die Frage: Tritt jemand gegen den amtierenden Bürgermeister Carsten Piellusch (SPD) an?
Kurze, knappe und präzise Antworten von den Freien Wählern: „Mit Sicherheit nicht.“ Kerstin Obladen schließt kategorisch aus, dass ihre Vereinigung einen eigenen Bürgermeisterkandidaten zur Kommunalwahl 2026 aufstellt.
Grüne unzufrieden mit Leistungen des Bürgermeisters
Offener gestaltet sich diese Frage indes beim Wunstorfer Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen. Deren Sprecher Reinhard Hüttermann sagt mit Blick auf eventuelle Bürgermeisterkandidatinnen oder -kandidaten: „Wir suchen tatsächlich. Es werden Gespräche geführt.“ Der Grund dafür: „Wir sind nicht zufrieden mit dem, was der aktuelle Bürgermeister leistet.“
Nach aktuellem Stand wird die Wunstorfer FDP nicht mit einem eigenen Kandidaten in die Bürgermeisterwahl 2026 gehen. Stadtverbandsvorsitzender Daniel Farnung schließt eine eigene Kandidatur auch mit Blick auf sein Alter (sein 66. Geburtstag naht) aus: „Ich mache das nicht.“ Und: „Wir werden keinen eigenen Kandidaten aufstellen, es sei denn, es gibt noch eine Überraschung“ – also eine Personaloption, die der Wunstorfer FDP bislang nicht zur Verfügung steht.
Allerdings würden die Liberalen, so Farnung, eine Alternative zum Amtsinhaber als Kandidaten begrüßen. „Wir finden Wettbewerb immer gut.“ Es seien Managementfehler an der Verwaltungsspitze festzustellen, und deshalb würde die FDP Wunstorf eine Auswahl an weiteren Kandidaten befürworten. Bei der Unterstützung von Gegenkandidaten gehe es nicht nur um Themen, auch die Persönlichkeit spiele eine Rolle, erklärte der Wunstorfer FDP-Vorsitzende.
Piellusch kündigt erneute Kandidatur an
Aktuell noch offen ist, wie die AfD in der Kandidatenfrage verfahren will. Die Vorsitzende des Wunstorfer AfD-Stadtverbandes, Jessica Miriam Schülke, äußerte, dass ihre Partei im Zuge der eben begonnenen Vorbereitung zur Kommunalwahl bald die Frage nach einem Bürgermeisterkandidaten klären wolle.
Und wie positioniert sich der Amtsinhaber? Der Sozialdemorat Carsten Piellusch will erneut antreten: „Ich werde für das Amt des Bürgermeisters von Wunstorf im Jahre 2026 kandidieren. Wunstorf ist meine Heimat, und ich empfinde es als Ehre, gemeinsam mit den Fraktionen des Rates, den politischen Parteien und allen gesellschaftlichen Akteuren für die Menschen in Wunstorf arbeiten zu dürfen.“ Seit 2021 habe er viele Vorhaben umsetzen können, und auch bis zur Kommunalwahl im September 2026 gebe es noch viel zu tun. Für die Zeit ab November 2026 wolle er erneut um das Vertrauen der Wunstorferinnen und Wunstorfer werben.
Die Ankündigung Pielluschs kommentierten die Vorsitzenden von SPD-Ortsverein, Sören Thoms, und -Ratsfraktion, Martin Ehlerding: „Wir freuen uns sehr, dass Carsten Piellusch erneut als Bürgermeister für Wunstorf kandidieren will.“ Und: „Ortsverein und Fraktion der SPD stehen selbstverständlich hinter seiner Kandidatur und sind überzeugt: Carsten Piellusch ist und bleibt genau der richtige Bürgermeister für die kommenden Herausforderungen unserer Stadt.“ Dass eine erneute Kandidatur Pielluschs zumindest an eine SPD-interne Vorgabe geknüpft ist, erwähnten die beiden SPD-Vorsitzenden ebenfalls: „Über die Kandidatur wird eine Mitgliederversammlung entscheiden.“
Piellusch war erstmals bei der Kommunalwahl 2021 zum Wunstorfer Bürgermeister gewählt worden. Damals gewann er bereits im ersten Wahlgang gegen seine Kontrahenten Martin Pavel (CDU) und Frank Kettner-Nikolaus von den Grünen. Zuvor war er als Erster Stadtrat in der Wunstorfer Stadtverwaltung tätig gewesen. Piellusch konnte damals 55,1 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen, Pavel 31,3 Prozent und Kettner-Nikolaus 13,6 Prozent. 2021 wurde der Bürgermeister für eine fünfjährige Amtsperiode gewählt. Nach einer Reform der Kommunalverfassung dauert die nächste Amtszeit acht Jahre.
CDU sucht eigenen Kandidaten
Für die CDU Wunstorf erklärt der Stadtverbandsvorsitzende Martin Pavel: „Wir streben eine Alternative an.“ Derzeit liefen intern entsprechende Gespräche, und im Frühjahr 2026 wolle die Wunstorfer Union bekanntgeben, mit welchem Bürgermeisterkandidaten oder welcher -kandidatin sie ins Rennen um den Bürgermeisterposten gehen will.
Ebenfalls noch offen ist der Termin der Kommunalwahl. Der fußt auf einem Kabinettsbeschluss der Landesregierung auf Grundlage eines Vorschlages der Innenministerin. Insider gehen davon aus, dass dieser Beschluss noch vor der parlamentarischen Sommerpause in diesem Jahr gefasst wird. Wenn die Landesregierung dem Muster bisheriger Wahltermine folgt – in der Regel der zweite Sonntag im September –, dann stünde die Kommunalwahl am 13. September 2026 an.
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