„Mehr Grün für Wunstorf – in Rat und in der Verwaltung. Jetzt ist die Zeit für einen grünen Bürgermeister gekommen.“, ist sich Sprecher Dustin Meschenmoser sicher. Dieses soll der 52 jährige Mesmeroder Frank Kettner-Nikolaus werden. Er war der einziger Bewerber um die grüne Bürgermeisterkandidatur. In einer zehnminütigen Rede überzeugte der Diplom Kulturpädagoge und Absolvent eines Studiums der Verwaltungsbetriebswirtschaft die Mitglieder.
„Wunstorf ist lebens- und liebenswert. Damit dieses auch in der Zukunft so bleibt, lasst uns dafür sorgen, dass Nachhaltigkeit endlich zum Maßstab politischen Handelns wird“, sagt Kettner-Nikolaus. Neue Projekte und Maßnahmen sollen künftig dazu immer nach sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Kriterien bewertet werden. „Wir entwickeln einen Nachhaltigkeitsindex. “
Auseinandersetzungen um unterschiedliche Interessen von Menschen, Wirtschaft und Umweltschutz könnten damit zwar nicht vermieden werden, jedoch werde die Diskussion versachlicht.
Neue Ideen hat der grüne Bürgermeisterkandidat auch für das Rathaus: „Wir schaffen eine Verwaltung 4.0, die schnell und zuverlässig für die Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen arbeitet. Wesentliche Basis hierfür sei eine Anpassung von Geschäftsprozessen und eine weitere Digitalisierung von Verwaltungsvorgängen.
Hier könnten erfolgreiche Modelle aus der Dienstleistungswirtschaft übernommen werden. Kettner-Nikolaus: „Bei einem Online-Versand kann ich eine Reklamation per Chat in sieben Minuten erfolgreich
abschließen. Die gerade erst eröffnete Beschwerdestelle der Stadt sichert innerhalb von drei Wochen eine Antwort zu. Das lässt sich besser organisieren.“
Im Mittelpunkt sollen bei Verwaltung 4.0 die Bedarfe der Menschen stehen:
„Digitalisierung ist nicht alles. Wir werden berücksichtigen, dass rund 20 Prozent unserer Bevölkerung bisher nicht online sind. Diese Menschen können und wollen wir nicht ausschließen weder im Bürgerservice noch beim Kauf von Eintrittskarten für die Bäder.“
Handlungsbedarf sieht der Bürgermeisterkandidat auch bei der Beteiligung von Bürger*innen an der Weiterentwicklung der Stadt: „Viele Menschen wollen sich einbringen. Politik und Verwaltung sollten dieses als Chance begreifen.
Initiativen wie der Dorfladen in Bokeloh und die Genossenschaft für das Naturerlebnisbad in Luthe zeigen, wozu Wunstorferinnen und Wunstorfer fähig sind.“ Bedingung dafür sei es jedoch, dass Politik und Verwaltung den Menschen auf Augenhöhe begegnet und neue Ideen aufnimmt. Damit könne der Politikverdrossenheit entgegengewirkt und die Demokratie gestärkt werden.
Kettner-Nikolaus ist verheiratet und Vater von drei jugendlichen Söhnen. Er arbeitet seit acht Jahren als Geschäftsführer des Branchennetzwerks Gesundheitswirtschaft Hannover, war zuvor Projektleiter für Branchenentwicklung und Internationalisierung in der Wirtschaftsförderung und hat als Berater u.a. an Projekten zur Verwaltungsmodernisierung und Digitalisierung für das Niedersächsische Innenministerium und die Staatskanzlei gearbeitet. Seit einigen Jahren engagiert er sich ehrenamtlich in unterschiedlichen Ämtern in der evangelischen Kirche, als Vorsitzender des Fördervereins für den Erhalt des Freibads Bokeloh und als sachkundiger Einwohner im Ausschuss für Wirtschaft und Beschäftigung der Regionsversammlung der Region Hannover.
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