Reinhard Hüttermann, Vorstandssprecher zum Abbruch der Gespräche zum Wohnpark Vion
Im Verwaltungsausschuss am 18. Dezember teilte der Bürgermeister mit, dass die Verhandlungen das Vion-Gelände in einen Wohnpark umzuwandeln, gescheitert sind.
Die Gespräche mit dem Investor sollen vorerst ruhen.
Die Mitglieder das Verwaltungsausschuss stimmten dem zu.
Dennoch kann diese Entscheidung für Wunstorf nichts Gutes bedeuten.
Denn es gibt aus unserer Sicht zwei Worst-Case Szenarien:
• Wir werden eine Industriebrache im Herzen der Stadt bis auf weiteres behalten.
Und das möglicherweise auf Jahre hinaus.
• Oder der Investor verkauft das Grundstück bspw. an einen Logistiker,
womit dann jede Menge LKW-Verkehr innerhalb der Stadt enstehen würde.
In beiden Fällen würde eine Riesenchance verloren gehen, die Wunstorfer Kernstadt weiterzuentwickeln. So etwas muss auf jeden Fall verhindert werden.
Und ob das mit “auf Eis legen” erreicht wird, darf bezweifelt werden.
Der Verwaltungsausschuss vertritt geschlossen die Meinung, dass sich der Investor möglichst nah an dem Ergebnis der Bürgerbeteiligung orientieren möge. Es erscheint momentan illusorisch, dass er sich dieser Meinung anschließt.
Und dass trotzdem die Verwaltung dem Investor an einigen Stellen, wie z. B. der Erhalt von Bausubstanz anstatt Abriss und eine moderate höhere Verdichtung der Bebauung entgegen gekommen ist.
Ohne an dieser Stelle auf mögliche weitere Details eingehen zu wollen, hat der letzte Entwurf des Investors aus unserer Sicht zwei entscheidende Merkmale, weshalb wir Grüne dem nicht zustimmen können:
• die Bebauung ist zu dicht
• die (Reihenhaus-)Bebauung liegt zu dicht an den Gleisen
Werden diese beiden Merkmale mit dem Ursprungsentwurf und dem letzten Entwurf des Investors abgeglichen, muss doch eine Kompromisslösung möglich sein!?
Ein von unserer Fraktionsvorsitzenden gewünschtes Gespräch im September zur Lösungsfindung wurde vom Bürgermeister abgelehnt. Die Fakten wären bekannt, hieß es, von daher gäbe es keinen weiteren Gesprächsbedarf.
Nun ja, das von ihr damals angesprochene Problem haben wir nun.
Wir haben allerdings den Eindruck, dass es inzwischen auch um persönliche Befindlichkeiten geht, die einer faktenbasierten Lösungsfindung entgegen stehen.
Das darf nicht sein, reiht sich aber nahtlos in weitere Kommunikationsprobleme ein, die die Stadt auch mit den anderen Akteuren/Akteurinnen derzeit hat.
Einen neuen Investor zu finden, erscheint in Anbetracht der Größenordnung des Vorhabens in Verbindung mit den aktuellen Bedingungen am Markt (hohe Bauzinsen und hohe Baukosten) ebenfalls wenig realistisch. Es kann deshalb sinnvoll sein, das zusammenhängende Bebauungskonzept in Teile zu parzellieren und die einzelnen Parzellen zur Bebauung auszuschreiben.
Dann kämenvielleicht kleinere Akteure/Akteurinnen wie z. B. der Bauverein, zum Zuge, die
sich zutrauen kleinere Bauabschnitte zu übernehmen.
Das Grundstück zu einem überteuerten Preis zu kaufen, sollte auf Grund der in den nächsten Jahre Haushaltsbelastungen nicht in Erwägung gezogen werden.
Wenn aber die Gefahr besteht, dass der Investor, wie zuvor beschrieben, das Grundstück verkauft, sollte, um noch größeren Schaden zu verhindern, auch diese Option in Betracht gezogen werden.
Wir Grüne bitten die Verwaltung im Sinne der Stadtentwicklung das Thema nicht “ruhen zu lassen”, sondern darum, entschlossen und zielgerichtet zu handeln und mit dem Investor an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Wir Grüne können bei der Lösungsfindung helfen und erneuern unser Gesprächsangebot
aus dem September.
Die von der Verwaltung erwähnte Fokussierung auf andere Baugebiete außerhalb der Kernstadt kann kein Ersatz für die Entwicklung des Vion-Geländes sein, sondern nur eine Ergänzung.
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