HAZ Wunstorf vom 28.08.2021
https://www.haz.de/…/Wunstorf-Gruene-kritisieren…
Die Grünen kritisieren, dass die Stadt Wunstorf für den Bau der Bänke am umgestalteten Strandterrassenplatz in Steinhude zertifiziertes Tropenholz verwendet hat. Die Verwaltung spricht von einer Ausnahme.Mit der Umgestaltung des Strandterrassenplatzes hat die Stadt Wunstorf auch die Bänke und die Liegen im Kurpark erneuert. Die Sitzflächen der Bänke bestehen nach Angaben der Verwaltung aus zertifiziertem Tropenholz, die Liegen aus Lärchenholz. Das ist den Wunstorfer Grünen ein Dorn im Auge. Daher haben sie am Sonnabend zu einem Pressegespräch auf dem Platz an den Strandterrassen eingeladen. Die Grünen sehen die Verwendung des Tropenholzes als einen Verstoß gegen einen Ratsbeschluss.„Am 5. Dezember 2017 gab es eine Vorlage zum Umbau des Strandterrassenplatzes. Der Rat hat 2018 beschlossen, dass dabei kein Tropenholz verwendet wird – auch kein Zertifiziertes“, sagte Ratsfrau Anne Dalig. Die Stadt hingegen sagt: Es gab in der jüngsten Vergangenheit keinen solchen Ratsbeschluss. „Das Vorgehen war mit dem Arbeitskreis Strandterrassen und dem Ortsrat abgestimmt“, sagte Stadtsprecher Alexander Stockum. Im Arbeitskreis waren die Grünen mit Ortsratsfrau Isa Liemann vertreten.Verwendung von Tropenholz ist eine AusnahmeAls Grund für die Verwendung des Holzes gibt die Stadt an, ein einheitliches Bild mit dem Kurpark zu schaffen, in dem die gleichen Bänke stehen. Außerdem sei das zertifizierte Tropenholz haltbarer und widerstandfähiger gegen Witterung, Pilze und Schädlinge. „Grundsätzlich sind wir natürlich gegen die Verwendung von Tropenholz. Das ist eine Ausnahme, um die Attraktivität Steinhudes als Touristenort zu steigern“, betonte Stadtbaurat Alexander Wollny.In dem Antrag auf einen Förderzuschuss bei der Region wurde nach Angaben der Grünen jedoch angegeben, dass genau das der Fall sein wird. Die Region konnte einen derartigen Antrag nicht genehmigen, das Fördergeld hätte nicht gezahlt werden können. Die Stadt hat dann nachgebessert und die Bänke aus dem Antrag rausgenommen, um den Förderbetrag von 30.000 Euro doch zu erhalten. Das bestreitet die Verwaltung auch nicht.Im Beschluss gibt es keine Aussagen zum Holz„Der eindeutige Wunsch der Ratsmitglieder zugunsten des Klimaschutzes auf Tropenholz zu verzichten, wurde wissentlich ignoriert“, sagte Dalig. „Der Ausbaubeschluss zum Strandterrassenvorplatz von 2019 enthält keine Aussagen über das zu verwendende Holz. Es gibt allerdings einen Punkt aus dem beschlossenen Klimaschutzkonzept von 2013 in welchem es heißt: Bei allen städtischen Beschaffungs- und Baumaßnahmen sollte weiterhin auf Tropenholz verzichtet werden“, teilte Stockum mit.„Sollte“ heißt aber, Ausnahmen sind erlaubt und in begründeten sowie sinnvollen Fällen in Betracht zu ziehen. „Für das einheitliche Gestaltungsbild mit dem Kurpark gab es bei den Bänken ausschließlich die Wahl zwischen den Materialien zertifiziertes Tropenholz oder Kunststoff. Kunststoff kam dabei nicht in Frage“, so der Stadtsprecher weiter. Das Holz sei für stark frequentierte Bereiche wie die Strandterrassen sehr geeignet, weil es beständiger und wartungsärmer ist.Region stellt Ausgleich in Aussicht„Die FSC-Zertifizierung des Tropenholzes soll unter anderem sicherstellen, dass das Holz nicht illegal im Regenwald gefällt wurde“, macht Stockum deutlich. Die Regionsversammlung hat 2017 beschlossen, dass Tropenhölzer nicht mehr verwendet und und nicht gefördert werden. Daher hat die Stadt den Zuschuss der Region für die Sitzmöbel vor einigen Monaten nicht bekommen. „Aber die Region hat einen finanziellen Ausgleich an anderer Stelle in Aussicht gestellt“, sagte Stockum.Die Grünen kritisieren auch, dass zwar der Verwaltungsausschuss über die Verwendung des Tropenholzes informiert gewesen sei, nicht aber der Rat. „Erst auf Nachfragen von mir und der SPD-Fraktionsvorsitzenden Kirsten Riedel hat die Verwaltung die Ausnahme zugegeben“, sagte Dalig. Die Grünen werfen der Stadt vor, das Vorgehen nicht transparent kommuniziert zu haben.Von Anke Lütjens

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