Foto: A. Dalig

Amphibienteiche ausgetrocknet, Bäume vertrocknet, Fledermäuse nicht umgeleitet

Ausgleichsmaßnahmen nicht gelungen

Grüne und Naturschutzverbände vor den fast ausgetrockneten Amphibienteichen

Bevor Rolf-Axel Eberhardt in den Ruhestand ging, hat er unter Beteiligung von hochrangigen Politikern und Politikerinnen den von ihm langersehnten ersten Spatenstich für den Bau der Nordumgehung vollzogen. 

Die Grünen wollten sich nun bei einem gemeinsamen Treffen mit den Naturschutzverbänden ein Bild vom Stand der Ausgleichsmaßnahmen machen. Allerdings bot sich statt der Teiche eine kleine, fast komplett ausgetrocknete Fläche ohne Pflanzenwuchs und Krötenquaken dar.

Dazu sagt Frank Hessing vom BUND „Nachdem im September 2021 der 1. Spatenstich erfolgte, wurden die danach angelegten Amphibienteiche mit Wasser aus dem nahegelegenen Anglerteich geflutet und dann wie es scheint, sich selbst überlassen. Seitdem sinkt der Wasserstand kontinuierlich, dieses ist nicht allein durch den heißen, trockenen Sommer zu erklären. Ich vermute, dass durch die Trockenheit der Untergrund, der u.a. durch eine doppelte Tonschicht abgedichtet ist, bereits gerissen und dadurch ein Leck entstanden ist.“

Karl-Heinz Nagel vom Nabu ergänzt: „Um eine neue Krötenpopulation anzusiedeln, muss Froschlaich in die Amphibienteiche gebracht und der Wasserstand bis Ende Juli bei mind. 50 cm gehalten werden, da sonst der Laich vertrocknet. Dazu müssen die Teiche ständig überwacht und aufgefüllt werden, dieses soll lt. Aussage der Straßenbaubehörde durch noch zu bohrende Brunnen erfolgen.“

Der Wunstorfer Naturschutzbeauftragte Karl-Heinz Girod erklärt: „Kröten sind Traditionslaicher und werden immer den Weg zurück zu ihrem Geburtsort suchen. Sie brauchen zum Befestigen Ihrer Laichschnüre Totholz und/oder Pflanzen, die hier nicht gepflanzt wurden. Von daher ist die jetzige Ausgleichsmaßnahme für die Umsiedlung der Erdkröten ungeeignet und verursacht langfristig hohe Kosten.“

Alle Beteiligten waren sich einig, dass hier wertvolles Gut in Form von Grundwasser für die Füllung der Teiche und eine nicht gelungene Ausgleichsmaßnahme verschwendet wird. Das Ziel muss sein, ein sich selbsterhaltendes Biotop zu schaffen. Die Einsicht, dass die Maßnahme nicht erfolgreich war, fehlt von Seiten zuständigen Behörde.

Das sich aber hier um eine CEF -Maßnahmen handelt, muss die dauerhafte Sicherung der ökologischen Funktion vor Baubeginn erfolgreich nachgewiesen werden. 

Auch die weiteren vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen, wie die Umleitung der Fledermäuse auf neue Flugbahnen und die Ersatzpflanzung von Bäumen sind nicht erfolgreich verlaufen. Wunstorfer Grüne und Umweltverbände bezweifeln den Erfolg der vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen für die Nordumgehung.

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